Rund 30 Aussteller zeigen dort einen sehr bunten Querschnitt ihres
Schaffens. Zu sehen sind Objekte, Skulpturen und rund 150 Bilder: in Öl,
Acryl und als Aquarell; Zeichnungen, Stillleben, Porträts und immer
wieder Landschaften, darunter sehr viel Küste und Meer sowie reichlich
bauschige Wolken und tiefe Himmel. Die Vernissage zur Ausstellung wurde
von Michael Bamberger souverän am E-Piano begleitet.
Dass die Auffassungen von Kunst seit jeher differieren, auch unter
jenen, die Kunst schaffen, machte Klaus Groh mit einigen griffigen
Zitaten deutlich: "Kunst ist Harmonie, die parallel zur Natur verläuft"
(Cezanne); "Kunst ist eine Lüge, die uns die Wahrheit erkennen lässt"
(Picasso); "die wahre Kunst ist die Kunst des Weglassens" (Kokoschka).
Als Jochen Kusber vor 30 Jahren die Ateliergemeinschaft ins Leben rief,
hatte Andy Warhol soeben die Verbindung von Kunst und Werbung entdeckt
und Joseph Beuys sein Credo kundgetan, dass jeder Mensch ein Künstler
sei, rief Klaus Groh in Erinnerung. Zwar habe Jochen Kusber vielen
Rastedern die Möglichkeit gegeben, ihr kreatives Talent zu entdecken,
aber er habe aus seinen Teilnehmern keine Künstler gemacht. "Jochen
Kusbers Ansicht ist, dass man zum Künstler geboren wird. ,Künstler' ist
kein Lehrberuf", betonte Groh.
Gleichwohl sei Kusber sehr erfolgreich. In seinen Intensivkursen mit
Akademiecharakter lernten die Teilnehmer die Raffinesse der Kunst
kennen, und sie beschäftigten sich mit Theorie. In der
Ateliergemeinschaft lerne man, sich im weiten Feld der Kunst zurecht zu
finden. "Du weißt, dass du ein guter Lehrer bist", lobte der Kunstkenner
Groh den Freund und wies auch darauf hin, dass manche, die bei Jochen
Kusber ihre erste Begegnung mit der Kunst hatten, diese später
studierten, um selbst Dozenten an Kunstakademien zu werden. "Ich bin
stolz auf meine Schüler, weil sie etwas Ordentliches machen", erklärte
Jochen Kusber pragmatisch und deutete auf die ausgestellten Exponate.
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